Agimar
Posted: Sun 15. Mar 2015, 00:27
Jahrgang 68, ein alter Sack also, um es kurz zu machen.
Im P&P schon seit langem zuhause, um genau zu sein seit - grübel, rechen... - 35 Jahren. D&D, die rosa Box, Grauimport aus USA...
Über die Jahre kam immer wieder mal so die Idee auf, das live auszuspielen. Bevorzugt dann, wenn wieder mal irgendein Krieger seine Ausrüstung aufzählte:
"Also, ein Langschwert, ein Kurzschwert, einen Dolch, ein Wurfmesser - obwohl, wenn man die wirft, sind sie ja weg, also sagen wir 5 Wurfmesser - einen Langbogen mit 50 Pfeilen, ach lieber 100, dann halten sie länger, einen Kurzbogen, weil man ja auch vom Pferd schießen muss, eine Lanze, einen Stoßspeer, einen Zweihänder..." So vor meinem geistigen Auge tauchte da dann immer ein Berg Altmetall auf, aus dem oben noch ein Finger rausguckt, und ich dachte mir, es wäre doch mal ganz nett, so was in echt zu beobachten.
Immer, wenn die LARP-Motivation dann recht hoch war, kam aber was dazwischen. Meistens in Form von Kumpels, die LARP machten und Anekdoten erzählten. Von 14-Jährigen - keine Haare am Sack, aber einen auf Erzmagier machen. Von geworfenen Wasserbomben, von Wuchtbrummen der MLC 70, die mit roter Perücke einen Kobold darstellen oder Elfinnen, die auch als rumänische Ringerinnen durchgingen. Wie dem auch sei, die Motivation stieg langsam und fiel schnell. Periodisch über viele Jahre.
Vom P&P kam ich zum ensthaften Interesse an Geschichte und vom ernsthaften Interesse schließlich zur LH. Das aber eher zufällig, da ich das im Geschichtsunterricht der Schule verwenden wollte. Beim Staat habe ich relativ schnell hingeschmissen, war einfach nicht mein System, aber das Interesse an der LH ist geblieben. Nachdem die Rollenspielerei etwas eingeschlafen war - wie das halt so ist, mit alten Freundschaften und Gruppen, der eine zieht weg, der andere gründet eine Familie, wieder ein anderer stirbt - war ich etwas anfällig für die Erzählungen von Hakon und Arsol, die ich über Walter kennenlernte. Mal ausprobieren, so bisschen aus dem Off, warum nicht?
Agimar ist ein althochdeutscher Name. Ich bin kein Wikinger, ich bin Franke. Scholarius von Beruf, ich bin nicht mehr der Jüngste und hab das ein oder andere Zipperlein. Was ich in jüngeren Tagen war, bevor ich zum Scholarius wurde, tut nichts zur Sache. Jedenfalls bringt mich dieser Beruf zu unseren nördlichen Nachbarn. Der Forschungsdrang der karolingischen Renaissance macht auch vor den Skandinaviern nicht halt.
Noch mal, ich bin Franke, ich bin kein Wikinger. Ich bin zu Gast, Arsol hat mich kürzlich bei einem Abstecher ins fränkische Reich kennengelernt und freundlicherweise mitgenommen. Keine Ahnung, warum ich ihr sympathisch war, vielleicht, weil ich beim Wettsaufen mit Anstand verloren habe. Meine Klamotte ist also konsequenterweise ebenfalls fränkisch.
In der LH verkörpere ich für gewöhnlich einen wohlhabenden fränkischen Freien. Kein Adel, das gab es in dieser Form bei den Franken noch nicht wirklich, sondern schlicht der Bauer mit den dicksten Klöten am Ort. Ich hab so viel Land, dass ich das nicht mehr selber bestelle, sondern von Knechten und Pächtern erledigen lasse.
Hat natürlich auch Pflichten, beispielsweise mit welcher Ausrüstung ich zur Heerfolge verpflichtet bin, etwa wenn es darum geht, Wikinger, die ausnahmsweise mal nicht zum Handeln kommen, in die Schranken zu weisen.
Im LARP träte ich anders auf. Erstens hab ich die Zipperlein auch im echten Leben und zweitens bin ich mit den Kampfmodalitäten nicht vertraut. War aber ohnehin noch nie ein großer Krieger vor dem Herrn. Und auch die noblen Klamotten lasse ich zuhause.
Was kann ich nun wirklich gut? Tja - eigentlich nix. Außer forschen und neugierige Fragen stellen. Und wahrscheinlich ins ein oder andere Fettnäpfchen treten. Ich bin ja nicht von hier und mit den Gepflogenheiten, Sitten und Gebräuchen nicht vertraut. Keine Angst, Ihr habt mich bald wieder los, sobal ich meinen Reiseführer fertig habe.
Im P&P schon seit langem zuhause, um genau zu sein seit - grübel, rechen... - 35 Jahren. D&D, die rosa Box, Grauimport aus USA...
Über die Jahre kam immer wieder mal so die Idee auf, das live auszuspielen. Bevorzugt dann, wenn wieder mal irgendein Krieger seine Ausrüstung aufzählte:
"Also, ein Langschwert, ein Kurzschwert, einen Dolch, ein Wurfmesser - obwohl, wenn man die wirft, sind sie ja weg, also sagen wir 5 Wurfmesser - einen Langbogen mit 50 Pfeilen, ach lieber 100, dann halten sie länger, einen Kurzbogen, weil man ja auch vom Pferd schießen muss, eine Lanze, einen Stoßspeer, einen Zweihänder..." So vor meinem geistigen Auge tauchte da dann immer ein Berg Altmetall auf, aus dem oben noch ein Finger rausguckt, und ich dachte mir, es wäre doch mal ganz nett, so was in echt zu beobachten.
Immer, wenn die LARP-Motivation dann recht hoch war, kam aber was dazwischen. Meistens in Form von Kumpels, die LARP machten und Anekdoten erzählten. Von 14-Jährigen - keine Haare am Sack, aber einen auf Erzmagier machen. Von geworfenen Wasserbomben, von Wuchtbrummen der MLC 70, die mit roter Perücke einen Kobold darstellen oder Elfinnen, die auch als rumänische Ringerinnen durchgingen. Wie dem auch sei, die Motivation stieg langsam und fiel schnell. Periodisch über viele Jahre.
Vom P&P kam ich zum ensthaften Interesse an Geschichte und vom ernsthaften Interesse schließlich zur LH. Das aber eher zufällig, da ich das im Geschichtsunterricht der Schule verwenden wollte. Beim Staat habe ich relativ schnell hingeschmissen, war einfach nicht mein System, aber das Interesse an der LH ist geblieben. Nachdem die Rollenspielerei etwas eingeschlafen war - wie das halt so ist, mit alten Freundschaften und Gruppen, der eine zieht weg, der andere gründet eine Familie, wieder ein anderer stirbt - war ich etwas anfällig für die Erzählungen von Hakon und Arsol, die ich über Walter kennenlernte. Mal ausprobieren, so bisschen aus dem Off, warum nicht?
Agimar ist ein althochdeutscher Name. Ich bin kein Wikinger, ich bin Franke. Scholarius von Beruf, ich bin nicht mehr der Jüngste und hab das ein oder andere Zipperlein. Was ich in jüngeren Tagen war, bevor ich zum Scholarius wurde, tut nichts zur Sache. Jedenfalls bringt mich dieser Beruf zu unseren nördlichen Nachbarn. Der Forschungsdrang der karolingischen Renaissance macht auch vor den Skandinaviern nicht halt.
Noch mal, ich bin Franke, ich bin kein Wikinger. Ich bin zu Gast, Arsol hat mich kürzlich bei einem Abstecher ins fränkische Reich kennengelernt und freundlicherweise mitgenommen. Keine Ahnung, warum ich ihr sympathisch war, vielleicht, weil ich beim Wettsaufen mit Anstand verloren habe. Meine Klamotte ist also konsequenterweise ebenfalls fränkisch.
In der LH verkörpere ich für gewöhnlich einen wohlhabenden fränkischen Freien. Kein Adel, das gab es in dieser Form bei den Franken noch nicht wirklich, sondern schlicht der Bauer mit den dicksten Klöten am Ort. Ich hab so viel Land, dass ich das nicht mehr selber bestelle, sondern von Knechten und Pächtern erledigen lasse.
Hat natürlich auch Pflichten, beispielsweise mit welcher Ausrüstung ich zur Heerfolge verpflichtet bin, etwa wenn es darum geht, Wikinger, die ausnahmsweise mal nicht zum Handeln kommen, in die Schranken zu weisen.
Im LARP träte ich anders auf. Erstens hab ich die Zipperlein auch im echten Leben und zweitens bin ich mit den Kampfmodalitäten nicht vertraut. War aber ohnehin noch nie ein großer Krieger vor dem Herrn. Und auch die noblen Klamotten lasse ich zuhause.
Was kann ich nun wirklich gut? Tja - eigentlich nix. Außer forschen und neugierige Fragen stellen. Und wahrscheinlich ins ein oder andere Fettnäpfchen treten. Ich bin ja nicht von hier und mit den Gepflogenheiten, Sitten und Gebräuchen nicht vertraut. Keine Angst, Ihr habt mich bald wieder los, sobal ich meinen Reiseführer fertig habe.