Albe

- Unfreie -

Herkunft: Insel Mors in Dänemark
Spieler*in: Ian

Seit mehr als einem Jahrzehnt lebt Albe als ambátt, als Unfreie, beim Röde Thjur. Der Zufall spielte sie aus den Händen ihrer früheren Herren in die der Nordleute, ein Zufall, für den sie noch jetzt, lange Jahre später, unendlich dankbar ist.

Eine Zeitlang gehörte sie Hjassir Fjoreson, dem damaligen Hetmann des Roten Stieres. Trotz seines mancherorts eher zweifelhaften Rufs fand sie in ihm, zum ersten Mal in ihrem Leben, einen gerechten, großzügigen, oftmals gar fürsorglichen Herrn. Sie dankte es ihm durch Gehorsam und mit der Zeit auch durch ihr Vertrauen und nahezu bedingungslose Loyalität. Hjassir selbst gab ihr schließlich einen Stieranhänger als Zeichen des Vertrauens, das er im Gegenzug ihr entgegenbrachte, obwohl sie als ambátt natürlich keinen Eid auf ihn schwören konnte. Diesen trägt sie seither mit Stolz.

Als Hjassir allzu bald darauf im Holmgang fiel, brach ihre neue, heile Welt jäh zusammen. Seinem Nachfolger Hallbjörn, in dessen Besitz sie nun nach Hjassirs Wunsch überging, diente sie zwar ebenfalls pflichtschuldig, doch sicher fühlte sie sich bei ihm nie. Schließlich, nach Jahren in seinem Dienst, schenkte Hallbjörn sie weiter an Arsol Nepjasdottir, als Zeichen der Anerkennung für deren standhafte Treue der Sippe gegenüber.

Albe hatte schon zuvor lange zu Arsol aufgesehen. Nun hat sie in ihr eine Herrin gefunden, der sie die gleiche Treue und das gleiche Vertrauen entgegenbringen kann, wie sie sie bisher nur Hjassir schenkte. Um Arsols Willen würde Albe ihr Leben aufs Spiel setzen.

Die schweren Jahre bevor sie in den Besitz des Röde Thjur kam haben Spuren bei Albe hinterlassen, die noch immer nicht verblasst sind. Noch immer ist sie scheu und leicht zu erschrecken, spricht selten, ohne angesprochen zu werden und lässt sich allzu schnell verunsichern. Und doch hat sie zu leben gelernt in all dieser Zeit – und wagt inzwischen sogar Widerspruch, wenn sie mit Arsol nicht einer Meinung ist, doch nur in den seltensten, den wichtigsten Fällen.

Und eines gibt es, das sie stets aufblühen lässt: Musik. Früher ein Trost in dunklen Zeiten, nun auch etwas, das sie mit Anderen teilen kann. Etwas, das die Grenzen zwischen ihr und den Freien, wenn auch nur für eine kleine Weile, verschwimmen lassen kann.